… habe ich neulich bekommen. Auch wenn er nicht wirklich für mich bestimmt war.
„Oooohla“ singen die Kooks plötzlich aus dem Handy, das neben meinem Bett liegt. Es ist elf Uhr abends. Verwirrt über den späten, anonymen Anruf nehme ich ab.
„Ich wollte nur fragen, wieviel Sie pro Nacht verdienen!“, klingt es gereizt aus dem Hörer.
„Äh“, stammele ich – und füge hinzu : „Ich verstehe nicht. Was meinen Sie?“
„Ich meine, wieviel zahlt Ihnen mein Mann pro Nacht!“ Die Stimme wird ungeduldig.
„Also ich glaube, da liegt eine Verwechslung vor – ich bin Journalistin…“
„Oder Prostituierte. Wieviel verdient man denn heutzutage in Ihrem Metier ?“ (Madame benutzt eigentlich das Wort „pute“, aber das werd ich hier mal nicht übersetzen)
„Ganz ehrlich, hier liegt eine Verwechslung vor… vielleicht habe ich Ihren Mann ja einmal interviewt – wie heißt er denn?“ versuche ich zu vermitteln.
„Das geht Sie gar nichts an!“ schießt es zurück. „Jedenfalls hab ich Ihre Nummer im Handy meines Mannes gefunden.“
„Aber das meine ich ja – vielleicht hat er deswegen meine Nummer, weil ich ihn einmal interviewt habe! Ich bin wirklich Journalistin!“ rufe ich schon fast.
„Vielleicht sind Sie ja beides“, entgegnet Madame. Und legt auf.
L.