… heißt es nun für mich – jedenfalls erstmal. Denn nach drei Monaten Aufenthalt im Land der roten Doppeldeckerbusse fahre ich wieder zurück nach Paris. Dinge, die ich dabei vermissen werde.
– eindeutig ganz oben auf der Liste: Shortbread,Strawberry-Cheesecake, Gloucester-Käse, Cider in Pints (etwas mehr als Halbe-Liter-Gläser) für zwei Pfund!
– im Supermarkt Einkaufen! Nach den grummeligen Kassiererinnen in Paris sind die hiesigen die Erfüllung schlechthin. Und nicht einmal böse Blicke erntet man von den höflichen, wartenden Engländern – selbst wenn der Smalltalk an der Kasse mitunter bis zu zehn Minuten dauert…
– Mitbewohner zum Knuddeln! Denn: Sie trinken gerne mal einen über den Durst, kommen dann entweder im Rudel morgens um sechs Uhr wieder, feiern bis nachmittags um vier Uhr bei voll aufgedrehter Musik in der Küche (die an mein Schlafzimmer grenzt!) weiter oder aber kommen alleine, als lonely Cowboy wieder, setzen sich ans Küchenlagerfeuer, ertränken ihre Einsamkeit diskret in einem Liter meiner Milch und traben ins Bett davon – nicht aber bevor sie in alter Cowboy-Manier ein Lonely-Cowboy-Lied angestimmt haben auf dem Küchensofa (und mich dabei meinen süßen Träumen entrissen haben …)
– charmante Engländer, die einen abends in der Disco ansprechen, dann zur U-Bahn bringen und im letzten Moment sagen: „Oder willst Du mit zu mir kommen?“ Woraufhin ich erwidere: „Äh, nein.“ Und er sagt: „Macht nix, ich kann ja warten.“ Woraufhin ich denke: Worauf will der denn warten? Eine Frage, die sich Sekunden später erledigt, als er hinzufügt: „Wie auch immer, ich hab nur was für eine Nacht gesucht – ein schönes Leben noch!“ Er trabt davon, ich atme auf.
– Arbeiten. Das wohl dynamischste Arbeitsklima und die freundlichsten Kollegen bekommt mein Ex-Arbeitgeber bescheinigt. Das Haar in der Suppe: Die muss mittags vorm Bildschirm gelöffelt werden. Denn Pausen sehen se nicht gerne, die Engländer …
– das Weltschneckenrennen und andere Moment, bei denen man dabei gewesen sein muss!
– das Shakespeare’s Globe – das bisher einzige Theater, das ich gesehen haben, in dem die Schauspieler sich wirklich lieben (oder war das gespielt?), Witze über Pupse, Rülpser und Sex einbauen und am Ende des Spiels zu Lauten- und Dudelsackmusik ordentlich über die Bühne rocken!
Und das sind nur ein paar der Dinge, für die sich London lohnt 🙂
L.