Mein Telefonmausdasein…

…ist nun fürs Erste beendet – jedenfalls als deutsche Maus.

So saßen wir zehn Telefonkandidaten heute ein vorerst letztes Mal (die Umfrage wird ja zweimal pro Jahr gemacht, also das nächste Mal im Juli) in unserem Lieblingstelefonraum mit unserem Lieblings-Chef d’équipe („Lieblings“ denn er schreit uns gar nicht mehr an…). Fünf Interviews sollten wir noch machen, was wirklich lächerlich wenig war angesichts der Tatsache, dass wir sonst in einer Vier-Stunden-Schicht etwa 20 machen. Und trotzdem hat es bis zur letzten Minute gedauert, bis wir endlich diese fünf Interviews im Kasten hatten.

Nur junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren und ohne Kinder durften wir nämlich noch befragen und irgendwie waren die alle heute morgen noch im Bett, schon beim Karneval oder tot. So kam uns das zumindest vor und jedesmal, wenn einer von uns einen dieser jungen Menschen ans Telefon geprügelt hatte, fieberte der ganze Saal mit, dass er auch ja die richtigen Antworten geben würde, damit das System ihn nicht vor Ende aus dem Fragebogen werfen würde… Dies passierte leider doch zweimal – Disney war anscheinend nicht gut genug bewertet.

Angespannt waren wir auch an den Stellen, an denen unser Lieblingschef eigentlich schnell herbeihüpfen musste, um etwas durchzulesen, was unsere Telefonmaus auf ihrem Bildschirm angefügt hatte und Monsieur sich mal wieder irgendwo am anderen Ende des Gebäudes aufhielt und ÜBERhaupt nicht auf unser Klopfen hörte (das eigentlich anzeigt, dass er vorbeikommen sollte…). So fing einmal unser ganzer Raum an zu klopfen, was jedoch zwar nicht unseren Chef, jedoch die charmanten Kolleginnen von nebenan in unseren Raum zitierte, die sogleich anfingen, uns so RICHTIG anzuschreien (was uns denn einfiele, gleich so ein bordel zu veranstalten…) – so ganz stressfrei lief das bei denen also auch nicht ab. Auf so viel Charmanz wussten wir kollektiv nichts anderes zu tun, als sie schlagartig zu ignorieren und zum Hörer zu greifen, unserer gerade aktiven Telefonmaus wurde zum Glück schon geholfen…

Um 13:45 Uhr schließlich (die Schicht ging bis 14:00 Uhr) gruben wir den letzten jungen Hüpfer aus deutschen Gefilden aus und Matthieu (unser Telefonkollege) wurde für seine herausragende Leistung mit einem Applaus belohnt.

Ob die für ein fehlendes Interview wohl nochmal die ganze Mannschaft hätten antanzen lassen…?

L.

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About Lisa (ich selbst)

Huhu! Ich bin Lisa. Seit 2005 wohne ich nun im schönen, kleinen Paris. Schön ist's hier, nette Leute gibt's und viele lustige Dinge passieren. Aber - lest doch einfach selbst... L.