… hab ich neulich getroffen – an einem geheimen Ort und unter geheimen Umständen. Und Monsieur Agent Secret hat mir glatt ein kleines Schmankerl erzählt – von Bretonen, Japanern und Fischen.
„Eins der wichtigsten Dinge im Geheimdienst sind die Sprachen“, erklärt mir der Führungsoffzier der DGSE. „Und damit meine ich nicht Französisch, Englisch und Spanisch – sondern seltene Sprachen wie Tsangla, Bubi oder Kisuaheli.“ Dafür sei es einerseits schwieriger, einen Übersetzer zu finden. Andererseits könne man einen solchen Nachteil aber auch in einen Vorteil umwandeln:
„Als wir nämlich damals die Gewässer vor Frankreichs Küste nach U-Booten abscannten“, sagt Monsieur (den ich an dieser Stelle leider nicht beschreiben darf, da geheeeim!!) , „fanden wir nicht nur Schiffe, sondern konnten auch ganz gut die Bewegungen der Fischschwärme bestimmen.“
Und um da zwei Schläge mit einem Stein zu machen (wie die Franzosen unser Sprichwort mit den Fliegen deformieren), riefen sie sofort ihre Kumpels aus der Bretagne an und gaben die Fisch-Koordinaten durch.
Die Vollblut-Fischer an der Westküste juckelten daraufhin auf ihren Fischerbötchen zu besagtem Schwarm – nur um festzustellen, dass die Japaner schon vor ihnen da waren. Sie hatten ihnen die Meerestiere sozusagen vor dem Bug weggefischt.
Das passierte nicht einmal sondern immer wieder. Es war also klar: Little Brother is listening to you!
Eine Tatsache, die echte Geheimagenten natürlich nicht entmutigt, sie im Gegenteil kreativ werden lässt: Anstatt auf Französisch gaben sie fortan die Fischkoordinaten in verschlüsselter Form weiter, nämlich auf Bretonisch!
So hatten die französischen Seemänner freien Fisch, die Synergieeffekte des französischen Scann-Systems konnten ihre volle Wirkung entfalten.
„Seltsam war nur“, fügt mein Agent mit einem Grinsen hinzu“, dass sich kurze Zeit später zwei japanische Studenten an der Universität in Rennes einschrieben. Für einen Bretonisch-Kurs.“
L.