…an alle Daumendrücker: es kam tatsächlich das dran, worauf ich mich beim Lernen konzentriert hatte. Was aber leider noch nicht heißt, dass es gut gelaufen ist…
Nachdem ich gegen halb vier Uhr morgens fast über meinen Makrozetteln eingeschlafen war, bettete ich mich noch für die letzte 5 Stunden der Nacht. Die jedoch wurde auf 4 Stunden reduziert, da mein Mitwohni eine Stunde lang noch auf seiner Tastatur rumtippte direkt neben meinem Ohr (und ich bin sicher, er hat nur gechattet und ist kein Stück weitergekommen mit seiner Masterarbeit…).
Frisch wie die Morgenröte saß ich also pünktlich um 10 Uhr oben im 6. Stock der Sorbonne und wartete auf den Prof, der prompt 5 Minuten zu spät kam. Inzwischen hatten die 10 Studis, die eigentlich nicht in den Raum passten, auf Treppenabsätzen Platz genommen oder sich mit den anderen doch noch irgendwie an die Tische gepfercht. Als wir dann endlich alle Aufgabenblätter vor der Nase an, legte sie los, die Klimaanlage – oder sollte ich sie lieber Presslufthammer nennen…?
Verzweifelt versuchte ich mich trotzdem zu konzentrieren auf Krugmans 3. Generation der Finanzkrisen, die einfach nicht mehr aus meinem Hirn purzeln wollten. So widmete ich mich nach mittelmäßiger Bewältigung der ersten Aufgabe der zweiten Aufgabe. Mit Freude stellte ich fest, dass es um die neue Makroökonomie ging, die ich mit Begeisterung gelernt hatte, da sie der einzige Teil war, bei dem der Prof uns nicht 3 Milliarden Gleichungen um die Ohren gehauen hatte…
Obwohl meine Beantwortung der Klausur alles andere als lückenlos war, kam ich grade so hin mit den 2 Stunden Zeit. Halb fröhlich hüpfte ich aus dem Raum und teilte dem kleinen Mitstudi neben mir mit, ich hätte immerhin einen Teil vollständig, den mit der Neuen Makroökonomie, juchuu. Daraufhin erklärte er mir, in der Aufgabe sei es nicht um Neue Makroökonomie sondern um finanzielle Integration gegangen…
Tja, dachte ich mir, Daumendrücken reicht da nicht- jetzt hilft nur noch Beten!
L.