…hat mein armer, kleiner Papi am Tag des Kyrills und dem Tag danach erlebt.
Gerade am Sturm-Mittwoch musste Monsieur nämlich von Marburg nach Hamburg gondeln und entschied sich prompt, das Auto stehen zu lassen, um den guten, alten ICE zu nehmen. Die Hinfahrt lief auch durchaus glatt ab, bei der Rückfahrt gegen Abend kam mein Papa jedoch nur bis kurz nach Hamburg und schon drehte der Zug um – selbst auf Schienen war das Fahren wohl zu gefährlich.
So schaffte er es nach langem Kampf mit hilflosen Bahnangestellten, Menschen, die die DB-Lounge um 22 Uhr schlossen und Schalterbeamten, die kein Hotel für all die wartenden Menschen fanden, doch ein Hotelzimmer zu ergattern – gleich um die Ecke von der Reeperbahn. Mangels Minibar im Superzimmer und wegen abgeschrabbter Hotelbar in der Lobby wackelte Klein-Papi dann also um die Ecke, fand sich in der Mitte der Reeperbahn wieder und entschied sich doch für die schäbbige Bar gleich neben dem Hotel.
Nach ein paar Bierchen und ner Zeitung legte er sich ins Bett, nur um am nächsten Morgen in aller Frische um halb sieben dem Gold im Mund der Morgenstund ins Auge zu blicken (also ich würd ja zu der Zeit nichmal EIN Auge auch nur HALBauf bekommen…). Nach dem Frühstück inklusive (der Bahngutschein fürs Hotel betrug glücklicherweise 80 Euro, das Zimmer kostete 81,50 Euro) zischte Papi zurück zum Hauptbahnhof, um wenn der erste Zug käme, auch gleich hineinhechten zu können. Dies tat er dann auch, wurde jedoch sofort vom Schaffner wieder hinausbefördert – dieser Zug führe gar nicht, Fahrgäste sollten wieder aussteigen.
Beim dritten oder vierten Versuch klappte es dann doch und bis Kassel ging alles glatt. Dort jedoch kam weder ICE, noch RE noch sonst irgendeiner der heißgeliebten DB-Züge. So saß Klein-Papi also am Bahnsteig mit den Massen anderer, festsitzender Fahrgäste und wartete, dass sich doch ein Schaffner erbarmte. Diese jedoch waren systematisch anders informiert (keiner erzählte das Gleiche), LEICHT überfordert mit der Situation und nen Bus wollten sie auch nicht organisieren (die Kollegen in Gießen würden das ja schließlich schon tun – was das mit Kassel zu tun hatte, ist weder meinem Papi noch mir klar).
Schließlich griff Papa zum Nottelefon und nottelefonierte mein Bruderherz, er solle doch schnell mit dem Auto nach Kassel gedüst kommen, mein Papa säße fest. Einige Zeit später setzte sich mein guter Bruder wirklich in Bewegung, war schon bei Cölbe angekommen, als Papa die Entwarnung gab, da käme wohl doch ein RE, der die teilweise in Tränen ausgebrochenen Möchtegern-Fahrgäste nach Marburg und Umgebung befördern würde.
So kam mein Papa nach nicht ganz 24 Stunden Reisezeit (inklusive Warten in HH) doch in Marburg an – wer wird bei der Geschwindigkeit noch jemals was gegen die Deutsche Bahn sagen…? (auch wenn mans zugeben muss, Kyrill war ja auch ein wirklicher Katastrophenfall)
L.
ecris en français pour qu’on comprenne!
(schreibe in franzoze fur uns zu verstanden meinen freunden)