…ist nun schon seit drei Monaten kurz neben dem Eiffelturm, in einer niedlichen 2-Zimmer-Wohnung mit Durchgangszimmer (in dem ich wohne). Zur Mitbewohnerin hab ich Ella, eine kleine, durchgeknallte Polin, die wohl ironischste Polin der Welt. Ella arbeitet in einer Kneipe im Marais, das das Schwulenviertel in Paris ist. Ihre Chefs wollen aber mit all dem nichts zu tun haben und so arbeiten in ihrer Kneipe nur Mädels (die ja per definitionem nicht schwul sein können…). Das Essen in ihrer Kneipe nennt Ella liebevoll Kantinenessen, so schlecht ist es und so viel hat sie schon seitdem sie dort arbeitet abgenommen, da ihr der Appetit vergangen ist (was übrigens auch für all ihre Kolleginnen gilt…).
Neben meiner kleinen Wohnung mit meiner kleinen durchgeknallten Mitwohni besteht meine neue kleine Welt aus meiner neuen kleinen Uni. Während ich im ersten Jahr an der häßlichsten Uni der Welt war (Panthéon-Assass, eine Mischung aus Nazi-Bunker und Eisenbahnbrücke) in einem der schönsten Quartiers Paris (dem Quartier Latin gleich neben dem Jardin du Luxembourg), bin ich jetzt an der zwar nicht sehr viel schöneren, aber wenigstens im Ausland bekannteren Sorbonne. Dort werde ich nach bestem Wissen und Gewissen alles geben, um einen „Master Recherche Économie Internationale, Développement et Transition“ zu machen, zu dem ich nach dem härtesten Vorstellungsgespräch meines Lebens zugelassen wurde. Siehe Interview an der Sorbonne
Eine Woche gehen die Kurse jetzt schon und lauter nette Leute hab ich getroffen – wie zum Beispiel Cécile, die kleine Französin, die Agroökonomin ist und schon in Argentinien (*schwärm*), Mexiko und Neuseeland gearbeitet hat als Entwicklungshelferin. Cécile ist jedoch doppelt, jedenfalls vom Namen her, denn von meiner ersten Uni (also Assass) hab ich ja schon ne kleine Cécile mitgebracht und weil mir das alles zu kompliziert ist, also erstens ne fremde Sprache zu sprechen und dann auch noch mehrere Exemplare von einer Sorte vor mir zu haben, hab ich Cécile II kurzerhand in „Clara“ umgetauft. Bei dem Namen hatte sie kein Mitspracherecht und so RICHTIG toll findet sie ihn glaub ich auch nicht, aber – was ist, das ist.
Nummer zwei meiner neuen Pappenheimer ist „Alexaaandre“, der eigentlich Alex heißt, aber auch ihn hab ich gezwungen, auf Alexaaaandre zu hören, denn Alexaaaandre klingt einfach zu schön, um es als Alex abzukürzen. Noch reagiert er etwas grummelig auf Alexaaandre, vor allem wenn ich mit meinem kleinen deutschen Akzent um die Ecke gewackelt komme, aber auch daran wird er sich wohl gewöhnen müssen…
Ansonsten ist meine neue kleine Welt ein bisschen größer als die alte kleine Welt (für alle alten Beiträge siehe
Weissercappuccino1), denn zu der alten kleinen Welt ist ja schließlich die neue hinzugekommen, ohne dass die alte komplett weggewischt wurde. Und das ist auch gut so.
L.
Hallo, du Kleines –
schön, daß Du jetzt eine eigene Domain hast, da wirst Du ja glatt zur Domainin, oder ?
Gruß
Papa
Schön wieder von dir zu lesen und nun auch bei WordPress. 🙂
Bin schon gespannt, was im neuen Semester so passiert.
Lg,
Fudge