Hostel-Lovestories …

… gehören genauso zum Alltag des Reisenden wie des Hostel-Angestellten. Meist wird aus dem „Pash“ jedoch ein „Pash and Dash“, also ein Küssen und danach auf und davon – so wie bei meinem gutaussehenden, alles (auch was bei fünf auf dem Baum sitzt) anmachenden Chef, meiner großartigen italienischen Kollegin, dessen Schwarm nach zehn Tagen im Lisbon Old Town wieder ins heimische Italien zurückkehrte und bei meiner Wenigkeit, die ich meinen kleinen Ozzie-Bird an Spanien (das Land, nicht die Leute – jedenfalls noch nicht) verloren habe. Anders jedoch könnte das Ganze bei meinem ungarischen Kollegen Sabi aussehen: Der hat vor knapp zwei Wochen Mihaela aus Rumänien kennengelernt. Wiedersehen sind geplant – und wir hoffen alle auf das Happy End.

„Moment, Lisa“, Sabi unterbricht meinen Redeschwall über die Kneipentour am Vorabend. „Wir müssen uns gleich weiter unterhalten.“ Und er starrt durch die offene Hostel-Tür, die Straße hinauf. Herangeschwebt kommt Mihaela, seine Hostel-Liebe. In nur fünf Tagen hatten sich die beiden bei ihrem ersten Aufenthalt im Lisbon Old Town Hostel gegenseitig verzaubert, nun kommt die kleine Rumänin zum dritten Mal bei unserem Arbeitsplatz vorbei (nach verschiedenen Touren in Portugals Norden und Süden). Ich grinse ihr zu, sage kurz „hallo“ und haste dann schnell außer Reichweite der Liebenden.

Es sei schon lange her, dass er jemanden so mochte, hatte Sabi mir zuvor erzählt – und Mihaela ginge das genauso. Deswegen verbrachten die beiden jede freie Minute miteinander, das nächste Rendez-vous in Paris ist geplant, die Treffen danach in der Grenzstadt Cluj in Rumänien genauso.

„Und dennoch“, hatte Sabi leicht bedröppelt hinzugefügt, „zu sehr darüber nachdenken will ich nicht – man weiß ja nicht, was passiert.“ So muss Mihaela zunächst mit ihrem Job für ein europäisches Integrationsprojekt in der rumänischen Hauptstadt Bukarest bleiben, Sabi muss noch fertig studieren und hat schon ein halbes Standbein in Ungarns Hauptstadt Budapest, mit seinen Jobs bei verschiedenen Medien und Theatern. Das einfach so wieder aufzugeben, sei kein leichter Schritt. „Außerdem“, hatte der kleine Ungar weiter gemeint, „weiss ich ja nicht, ob meine Gefühle so stark bleiben, wie sie jetzt sind … “

Bis jetzt sieht das jedoch ganz danach aus – nach den beiden Turteltauben zu schließen, wenn sie zusammen sind, nach Sabis Ab- trotz physischer Anwesenheit, seinem verträumten Blick und dem Grinsen auf seinen Lippen …

L.

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About Lisa (ich selbst)

Huhu! Ich bin Lisa. Seit 2005 wohne ich nun im schönen, kleinen Paris. Schön ist's hier, nette Leute gibt's und viele lustige Dinge passieren. Aber - lest doch einfach selbst... L.