…habe ich am Wochenende erfolgreich: Da wollte mir doch tatsächlich so ein junger Mann mit Fahne (nicht aus Stoff) sein Schleswig-Holstein-Ticket andrehen, als ich im Hamburger Hauptbahnhof vorm Fahrscheinautomaten stand… Ganz toll sei das, meinte er, ganz billig und gar nicht schlimm, dass mein Name nicht draufstehe…
Zweifelnd guckte ich ihn an, zögerte kurz, mir brach das Herz und ich sagte: „Nein, ich kenn mich damit nicht aus. Da kauf ich lieber ein neues Ticket.“ Er hob beide Arme, so nach dem Motto „Kind, ich will Dir doch nix“ und schlurfte davon.
Ich, halb in meinem schlechten Gewissen ertrinkend, schleppte mich in meinen Zug, ließ mich stöhnend im Sitz nieder und wartete auf den Trauer-Tod. Sonnenschein kam erst zurück in mein Leben, als mir die Schaffnerin zwanzig Minuten später mein brav gekauftes Ticket abstempelte und bestätigte: „Nee, mit nem Schleswig-Holstein-Ticket können Sie nur fahren, wenn auch Ihr Name draufsteht!“
Der Schuft! dachte ich da und atmete gewissensbissensfreie Luft. Ich hatte also doch etwas aus meiner letzten Begegnung mit der Bahnhofsmafia gelernt…
L.