…war die kleine Moldauerin Daniela während der vergangenen zwei Wochen. Sowohl für uns Deutsche als auch für sie wurde dies zum durchaus angenehmen Kulturschock…

„Ich muss ganz viele Photos machen, damit ich allen zuhause zeigen kann, wie Paris so ist“, flüstert mir Daniela begeistert ins Ohr. Und sie zückt zum hundertsten Mal an diesem Tag ihre Kamera, blitzt dem Vortragenden gegenüber ins Gesicht.

Nach Paris konnte Daniela kommen, da sie an einem deutsch-französischen Journalistenseminar des CFPJs in Paris mitmacht. Zwei Wochen lang düst sie so mit den Deutschen Mike, Christina, Yvonne, Jenny und meiner Wenigkeit durch die Gegend plus einer weiteren Moldauerin, die jedoch während der Hälfte unserer Seminarzeit kaum gesehen ward…

Die Redaktionen von unter anderem France Info, France Culture, RFI, Le Monde, Le Courrier International besichtigen wir während dieser zwei Wochen. Außerdem haben wir die Gelegenheit, mit Menschen zu sprechen des französischen Außenministeriums und der Maison d’Europe et d’Orient.

Thema unseres Seminars ist die französische Sichtweise auf Osteuropa und die Balkanländer. Fast noch interessanter ist jedoch deren Blick auf uns: „Von uns Moldauern uns wandern viele aus nach Westeuropa“, erzählt Daniela. In Moldawien beträgt der Durchschnittslohn 150 Euro im Monat. „Deswegen bleiben sie selbst ohne Visa hier, um zu arbeiten. So ernähren sie die Familie zuhause.“ Wie zum Beispiel die Mutter ihres Freundes: die wohnt und arbeitet seit Jahren in Süditalien.

Daniela ist inzwischen wieder bei Freund und Familie in Moldawien. Ganz ausschließen wollte sie eine Rückkehr nach Frankreich jedoch nicht…

L.