…hat unser Hinterhaus wohl schon seit ein paar Monaten nicht. Dies nahm nun eine Schlaflose zum Anlass, „öffentlich“ Beschwerde einzureichen…

So kam ich heute nichtsahnend, halbkrank und nur die Hälfte meiner Umgebung wahrnehmend nach Hause und konnte doch nicht umhin, die kleine Traube im Hausflur zu bemerken. Gebildet hatte die sich wegen folgenden Zettels:

Die Dame (mein Mitwohner meint, es wäre ein Mann, ich glaube immer noch an den Handschrift-Test…) schreibt also:

„Vivre en immeuble, c’est apprendre à vivre ensemble…c’est pourquoi je demande à la jeune femme qui gémit quasiment tous les soirs et qui nous a réveillés par ses exploits vocaux à 5 heures de bien vouloir baisser le volume de ses cordes vocales! Si ceci lui semble trop difficile, elle peut mordre son oreiller! Chère Madame ou Mademoiselle, si vos gémissements intempestifs se réitèrent, je ferai appel à la police sans hésiter! Ce serait bête, n’est-ce pas?

Merci“

So schreibt Madame/ Monsieur also:

Im Mietshaus zu leben, heißt, zu lernen, zusammenzuleben. Deswegen bitte ich die junge Dame, die praktisch jeden Abend stöhnt und uns mit ihren stimmlichen Heldentaten gegen 5 Uhr Morgens geweckt hat, doch bitte das Volumen ihrer Stimmbänder zu senken! Wenn ihr das zu schwierig erscheint, kann sie ja in ihr Kopfkissen beißen. Liebe Frau …, wenn sich Ihr unzeitiges Gestöhne wiederholt, werde ich nicht zögern, die Polizei zu rufen – das wäre doch dumm, oder..?

Danke!

Halb tot lachen sich da meine kleinen Nachbarn im Rentenaltern und teilen mir unter Augenzwinkern mit: „Hihi, das geht schon seit einem halben Jahr so – wir hören die jeden Tag, das hallt so wieder im Hof.“

Mit „Hof“ ist folgender Tatort gemeint:

Mein Fenster geht zum Glück zum anderen Hof unseres Mietshauses – ich war’s nicht!

L.