Unseren eigenen, kleinen Knut…

…haben wir seit heute hier in Paris: er heißt Aldo und ist ein kleines Nilpferd-Baby. Geboren wurde das kleine Aldo-Ding im Zoo de Vincennes, Papi und Mami heißen Carlo und Anais. Von deren Art gibt es nur noch zwischen 2000 und 3000 Exemplare auf der Welt. Deswegen ist VaterCarlo ist nun auf dem Weg nach Wroclac in Polen, um dort noch mehr für den Fortbestand seiner Art zu tun…

Hier in Paris hat Carlo schon gute Arbeit geleistet: Klein-Aldo wiegt schon gute zehn Kilo, doppelt so viel wie bei seiner Geburt. Später wird das Fliegengewicht mal zwischen 160 und 275 Kilo auf die Waage bringen. Hach…ist er nicht süüüß, der kleine Aldo…?

das kleine Aldo-Ding heute morgen in der Zeitung Métro
Das kleine Aldo-Ding heute morgen in der Zeitung Métro

L.

Le jour du poisson…

Freitag ist Fischtag, meint unser französischer Zottelkollege vor zwei Tagen zu uns. Lieblingskollegin Krischi und ich gucken daraufhin mit großen Augen über unsere Cappuccino-Becher in sein strahlendes Gesicht. „Ja“, fährt er fort. „Und deswegen sind alle heute so glücklich und machen sogar bei unseren Umfragen mit!“

Und während Krischi sich die Sache weiter historisch erklären lässt, starre ich nur in meinen Becher, frage mich, was nicht in Ordnung ist mit mir. Warum nur mache ICH keine Interviews, heute ist doch Fischtag!

Aber Rettung naht: unser Gummibär-Chef d’équipe postiert sich vor dem Kaffeeautomaten. Er ist einer der lustigsten Chefs in unserem kleinen Callcenter, ruft immer „Hallo Mädchen!“, wenn wir, die deutsche Delegation, vorbeitraben. Gleichzeitig hebt er beide Daumen, strahlt Schumacher-like in die nicht vorhandene Kamera. Und er sieht dabei aus wie ein großer Gummibär, der einen gleich mit seinen großen Gummibär-Armen zusammenknuddeln will.

Ob er schon vom Fischtag gehört hat, frage ich ihn. Verdutzt guckt er mich an, mit seinen Gummibär-Augen. Erklärend füge ich die Geschichte des Zottelkollegen zu meiner Rechten hinzu und frage, ob wirklich mehr Interviews als sonst gemacht werden. Nach einem kurzen Kichern schüttelt Monsieur seinen Gummibär-Kopf und sagt: „Nein, nein, heute will keiner mitmachen. Am Fischtag sind alle frustriert, denn es gibt kein Fleisch!“

Erleichtert lehne ich mich zurück, schlürfe weiter meinen Cappuccino und fühle mich wieder (halbwegs) normal.

L.